Der Metzger meines Vertrauens hatte vor Kurzem mal wieder frisches Leberkäsbrät im Angebot. Und da konnte ich nicht dran vorbeigehen. Was fängt man aber mit frischem Leberkäs an, wenn man nicht bloß eine schnöde Leberkässemmel1] zum Abendessen servieren will2], sondern Lust auf ein wenig mehr Raffinesse hat?
Klar. Ein Leberkässandwich. Aber irgendwie bayrisch. Und doch wieder nicht. Leberkäs ohne süßen Senf kann ich mir nicht vorstellen, also ist der schon gebucht. Sandwich ohne Salat ist auch eher so semi-toll, also: auch gebucht. Sandwich ohne Käse? Ohne mich. Gouda ist fad, aber Brie, der könnte doch gut zum süßen Senf passen. Also: Brie. Fehlt noch ein ein wenig was, um das Ganze auszubalancieren. Und da fiel mir zum Glück das Zwiebelconfit3] ein, das eingeweckt im Kühlschrank auf seinen Einsatz wartet.
Dann sind wir jetzt wohl erst einmal komplett. Ab an den Ofen. Los geht’s!
Zutaten
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- 1 kg frisches Leberkäsbrät
- 6 Scheiben Sandwichtoast
- 4,5 TL Süßer Senf
- 9 Scheiben Brie
- Zwiebelconfit
- ein paar Salatblätter
Anleitungen
- Den Ofen auf ca. 160°C vorheizen. Je nach Gewicht des Bräts variiert die Backzeit: bei einem Kilo Brät benötigt der Leberkäs etwa eine Stunde, bis er fertig ist. Wenn du ein Bratenthermometer hast, richte dich besser nach der Kerntemperatur. Die sollte bei ca. 70°C liegen. Für eine besonders rösche Kruste, solltest du vor erreichen der Kerntemperatur (oder ca. 10 Minuten vor Ablauf der Zeit) die Temperatur auf ungefähr 190°C - 200°C erhöhen.4]
- Der Rest ist schon spielend einfach.
- Sandwiches toasten.
- Zwiebelconfit leicht erwärmen.
- Sandwiches belegen: Zuerst etwas Salat auf die untere Toastscheibe, dann den Brie, darauf den noch heißen Leberkäs5], jetzt das Zwiebelconfit und abschließend den süßen Senf sowie einen weiteren Toast.
- Schon fertig. Du kannst jetzt essen.
Notizen
Nährwertangaben (geschätzt)
Das ist mal ein schnelles und einfaches Abendessen, das trotzdem sehr glücklich macht. Und das Allerschönste daran: es bleibt auf jeden Fall noch Leberkäs6] für den nächsten Tag übrig.
In diesem Sinne,
Servus!
Fußnoten
↑1 | Jaaaa… Schon gut! Leberkässemmel ist voll geil. Das weiß ich ja selbst. |
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↑2 | Nein! Die gibt’s am nächsten Morgen als Proviant für’s Büro! |
↑3 | Das Rezept dazu gibt es hier bald auch noch. Versprochen! |
↑4 | Immer im Blick behalten! Niemand will Kohle essen. Und noch weniger Menschen wollen bei einem frischen Leberkäs auf die Kruste verzichten. |
↑5 | Hey! Nicht so sparsam! Da geht doch noch was. |
↑6 | Ich habe jetzt durchgängig »Lebrkäs« und nicht »Leberkäse« geschrieben. Das muss so. Frag mal in Bayern nach Leberkäse. Da bekommst du sehr eindrücklich erklärt, dass es definitiv Leberkäs heißt und nur die furchtbaren Preußen nicht wissen, wie man das schreibt. Ich für meinen Teil habe, obwohl ich Westfale bin, größten Respekt für die bayerische Kultur und vor allem vor den Errungenschaften, die Bayern kulinarisch zu bieten hat. Also versuche ich, mich hier anständig zu benehmen. |