Kinder und ihre Handys – ein Elternsorgenthema

28. Mai 2017

Kinder und ihre Handys – ein Elternsorgenthema

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Ist das bei euch auch so, dass ihr euren Kindern ständig sagen müsst, dass sie jetzt bitte doch mal ihr Handy weglegen sollen?

Handys und deren Nutzung sind bei uns ein ganz, ganz großes Thema, seitdem Missi auf die weiterführende Schule geht. Instagram, musical.ly, Snapchat, YouTube, WhatsApp – das sind so die sozialen Plattformen, die sie am häufigsten nutzt – und die anscheinend auch notwendig sind, um im Freundeskreis dazu zu gehören. Dazu kommen noch ein paar harmlose Spiele, aber die sind eigentlich kein Thema. Spielt sie nicht so oft.

Wir wohnen online

Hendrik und ich sind allerdings auch nicht das beste Vorbild, wenn es um maßvolle Handynutzung geht, muss ich ehrlich gestehen. Da wir beide in einer App-Agentur arbeiten und praktisch auf Twitter wohnen, haben wir das Ding irgendwie auch immer in der Tasche und ziemlich oft in der Hand. Auch in unserem täglichen Leben spielt das Handy eine große – also wirklich große – Rolle. Das geht schon damit los, dass wir keinen Wecker und keine Armbanduhren mehr besitzen. Mails checken, To-Do-Listen anlegen, Rezepte auf Pinterest sammeln. Auf instagram gucken, was die Freunde so machen. Musik, Podcasts und Hörbücher über Spotify anhören. Filme streamen über Netflix. Auf GoogleMaps nach dem besten Weg gucken. Die Wettervorhersage checken. Gitarre lernen mit Yousician. Und seit neuestem sogar Zeitschriften lesen bei Readly. Ohmann, das ist echt ne Menge. „Leg doch mal das Handy weg“ wirkt dagegen irgendwie… bescheuert, oder?

Was ist denn mit Medienkompetenz?

Wie also kriegt man das Kind denn jetzt zu einem sinnvollen Handy-Umgang und wirklicher Medienkompetenz? Beim Fernsehen ist uns das ganz gut gelungen, glaube ich. Wenn sie schaut, schaut sie sich Sendungen an, die absolut harmlos sind. Da muss ich mir keine Sorgen machen. Aber beim Handy? Was ist denn da eigentlich ein sinnvoller Umgang? WhatsApp benutzen wir selbst, um mit ihr zu kommunizieren. Find ich praktisch und toll. Weniger toll finde ich hingegen die sieben Klassengruppen, die sie täglich mit etwa 300 Nachrichten bombardieren. „Die kannst du auch ruhig mal muten“ hilft da auch nicht viel. Und nicht abonnieren ist auch keine Lösung – dann biste out und kriegst nichts mehr mit. Das will man doch auch nicht?
Ich hab‘ versucht, ihr zu sagen, dass es völlig ausreichend ist, wenn sie da abends einmal durchscrollt – aber ich schätze, unter der Woche, wenn wir nicht da sind, hält sie sich nicht daran.
Handy abends wegnehmen ist für uns auch keine Option. Sie hört zum Einschlafen super gerne Hörbücher, und da wir einen Spotify-Family-Account haben… hört sie die natürlich übers Handy. Also hat sie es auch nachts in ihrem Zimmer – und ich bisher nichts unter Kontrolle.

Was mich am meisten stört ist aber Folgendes: Immer öfter passiert es, dass sie Sachen nachmachen will, die sie auf Youtube oder Instagram gesehen hat. In solchen 20sekündigen Erklärvideos ohne beschreibende Texte – kennt ihr sicher. Da kommen dann solche Sachen bei raus wie „Heißklebepistole mit einem Feuerzeug selber machen“ oder ähnlicher Mist, der im schlimmsten Fall dafür sorgt, dass uns irgendwann die Bude über dem Kopf abbrennt. Und darauf hab ich eigentlich gar keine Lust.

Die mobile Mauer

Jetzt ist es für mich aber auch keine Lösung, ihr YouTube oder Instagram komplett zu sperren – immerhin sieht sie sich da auch sinnvolles Zeug an. Wie man Videos schneidet, welche Tricks man mit Videos umsetzen kann, welches Backrezept wie funktioniert und so weiter. Also hab ich auf Anraten eines Bekannten hin gestern eine App auf ihrem Handy installiert, die sich „Mobile Fence“ nennt und die Nutzungsdauer einzelner Anwendungen begrenzen kann. Das sorgt hoffentlich erstens dafür, dass sie sich schon allein aus Zeitmangel auf die Videos beschränkt, die sie wirklich interessieren – und zweitens dafür, dass ich abends nicht kontrollieren muss, ob sie auch wirklich nicht noch heimlich auf YouTube rumklickt, anstatt zu schlafen. Ich bin gespannt, ob uns diese App hilft und werde dann noch mal darüber berichten.

Wie ist denn das bei euch und euren Kids? Haben die schon ein eigenes Smartphone? Überwacht ihr die Nutzung und wenn ja, womit und wie intensiv? Ich würde mich wirklich freuen, hier ganz viele Meinungen von euch zu lesen und bin sehr gespannt! Vielleicht habt ihr ja auch ein paar Tipps für uns?

Sollten wir vielleicht alle insgesamt mehr digitales Detox betreiben und die Smartphones einfach mal in die Ecke legen? Und wie lässt sich das am besten in den Alltag integrieren?
Fragen über Fragen…


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