Chatschapuri – viel mehr als nur ein Käsebrot!

20. März 2022

Chatschapuri – viel mehr als nur ein Käsebrot!

0 Comments

Nicht bloß ein Käsebrot
Zwei Chatschapuri auf einem Holzbrett

Ich war noch niemals auf Hawaii in Georgien. Und deswegen wusste ich auch lange Zeit nicht, wie unglaublich gut einer der beliebtesten Snacks des Landes ist: Chatschapuri. Chatschapuri ist ein Hefeteig, der mit Sulguni-Käse belegt und dann gebacken wird. Gerne kommen auch noch Ei und frische Kräuter dazu. Ich finde, das klingt schon ausgesprochen gut.

Ein Problem – eine einfache Lösung

Vermutlich ist es dir im ersten Absatz schon aufgefallen. Ein Original Chatschapuri benötigt neben dem Hefeteig auch einen speziellen Käse. Sulguni nämlich. Und wie jeder weiß1], handelt es sich dabei um einen traditionellen, georgischen Salzlakenkäse, der hier in der Gegend einfach nicht zu bekommen ist.

Damit dieser Beitrag hier nicht abrupt und sehr unbefriedigend endet, gibt es für das Problem natürlich auch eine Lösung: wir ersetzen den Sulguni-Käse einfach durch eine Mischung aus Mozzarella, Feta und Frischkäse. Das ist zwar natürlich nicht das Gleiche, aber immerhin können wir so die wichtigsten Eigenschaften des Originals nachahmen.

Chatschapuri – die westeuropäische Variante

Okay, damit ist also schon klar, dass das hier kein Original wird. Und weil das so ist, möchte ich dem Ganzen auch noch meine persönliche Note mitgeben – in Form eines käsegefüllten Brotrands. Dafür habe ich einfach mittelalten Gouda verwendet, aber andere Käsesorten, wie zum Beispiel Cheddar tun es auch.

Und damit du dir direkt sicher sein kannst, ob sich die Mühe lohnen wird, fangen wir einfach mal mit ein paar Bildern an.

Ich finde, das sieht aus, als müsste man es unbedingt mal ausprobieren. Und damit du das auch kannst, folgt hier direkt das Rezept:

Zwei Chatschapuri auf einem Holzbrett

Chatschapuri

Nicht bloß ein Käsebrot
Vorbereitungszeit: 1 Stunde
Zubereitungszeit: 45 Minuten
Geh-Zeit: 1 Stunde 20 Minuten
Gesamtzeit: 3 Stunden 5 Minuten
Rezeptkategorie: Fingerfood, Hauptgericht, Snack
Küche: Georgisch
Stichworte: Brot, Ei, Käse
Portionen: 6 Stück
Kalorien: 900kcal
Autor: Hendrik
Preis pro Portion ca.: 2 EUR

Zutaten

Teig

  • 1 kg Weizenmehl bei uns 1050 & 405 gemischt
  • 400 ml Wasser
  • 200 ml Milch
  • 0,25 Würfel frische Hefe
  • 1 EL Salz
  • 1 EL Zucker
  • 4 EL Olivenöl

Füllung

  • 200 g Feta
  • 250 g Mozzarella
  • 200 g Frischkäse
  • 6 – 12 Eier Je nachdem, ob du ein oder zwei Eier pro Chatschapuri möchtest.
  • 300 g Gouda am Stück

Sonstiges

  • frische Petersilie
  • frischer Dill
  • etwas Semola zum Arbeiten

Anleitungen

Teig

  • Die Teigzutaten in eine Schüssel geben, mischen und einmal kurz verkneten, bis alles eine Masse ist. Das muss weder schön noch gleichmäßig sein.
  • 20 Minuten abgedeckt stehenlassen und danach eine Runde Stretch & Fold.
  • Den vorigen Schritt noch zweimal (also insgesamt dreimal) wiederholen.
  • Nach den drei Durchgängen Stretch & Fold sollte sich der Teigklumpen schon in einen wunderschönen, gleichmäßigen Hefeteig verwandelt haben. Dieser Hefeteig darf jetzt abgedeckt und bei Zimmertemperatur noch eine Stunde gehen.
  • Nach der Stunde Gehzeit den Backofen auf 230° C vorheizen.
  • Während der Ofen vorheizt, den Teig in Stücke von ungefähr 250g Teilen (den Rest des Teiges kann man auch gleichmäßig verteilen) und die Teiglinge rundschleifen. Mit einem Küchentuch abdecken und nochmal 20 Minuten entspannen lassen.

Die Füllung und weitere Vorbereitungen

  • Mozzarella würfeln, Feta zerbröseln und beides anschließend mit dem Frischkäse schön gleichmäßig ungleichmäßig vermischen. Man kann die Masse bei Bedarf noch würzen und auch noch mit Knoblauch ergänzen – ich habe darauf verzichtet, weil in diesem Fall für mich weniger mehr ist.
  • Die Kräuter (es dürfen natürlich nicht nur Petersilie und Dill sein, sondern praktisch alle, die du magst) grob hacken und beiseitestellen. Die werden später zum Bestreuen der Chatschapuri gebraucht.
  • Den Gouda in dünne Stifte schneiden. Damit füllen wir gleich die Brotränder.
  • Arbeitsfläche mit etwas Semola bestreuen und darauf die Teigkugeln (immer zwei pro Durchgang) oval ausrollen.
  • Die Längsseiten mit den Gouda-Stiften belegen.
  • Die langen Ränder mitsamt Gouda nach innen einrollen. Die spitzen Enden des Teigs übereinanderschlagen und festdrücken. Jetzt haben wir ein Teigschiffchen.
  • Die beiden Teigschiffchen werden jetzt mit Käsemasse gefüllt. Lass gerne noch etwas Abstand zum oberen Ende der Seitenränder – wir brauchen da gleich noch ein wenig Platz.
  • Wenn diese Teigschiffchen gleich gebacken werden, kann man schon die nächsten beiden vorbereiten. Mehr als zwei passen selten in einen handelsüblichen Backofen. Wenn die zweite Fuhre dann gebacken wird, kann man an der dritten Ladung arbeiten.

Backen

  • Die beiden Chatschapuri-Rohlinge wandern jetzt für 15 Minuten in den Ofen. Ich habe die Rohlinge mit meinem Pizzaschieber direkt auf einen Backstein befördert – du kannst aber auch ein (möglichst gelochtes) Backblech nehmen und die Chatschapuri auf dem Blech in den Ofen schieben.
  • Nach den 15 Minuten ist die Käsemasse weich geworden und der Teig ist so stabil, dass man die Schiffchen gut bewegen kann. Also: raus damit aus dem Ofen. Ein bis zwei Vertiefungen in die Käsemasse drücken (am besten mit einem Esslöffel) und in jede Vertiefung ein rohes Ei geben.
  • Jetzt kommen die fast fertigen Käse-Ei-Brote zurück in den Ofen. Bleiben sie dort für 5 Minuten, kann man Ei und Käsemasse verrühren, bevor man das Brot isst. Wenn man aber kein so flüssiges Ei mag, dann bleiben die Brote für 8 Minuten im Ofen. So haben wir das gemacht.
  • Jetzt können die ersten beiden Brote bereits serviert werden. Am Tisch kann sich jeder Esser sein Brot dann selbst mit Pfeffer und Salz würzen und / oder mit den gehackten Kräutern bestreuen.
  • Wie oben beschrieben werden dann noch die restlichen Brote verbacken – und schon darf auch das Küchenpersonal essen.

Notizen

Im georgischen Original werden Chatschapuri mit Sulguni-Käse zubereitet. Dieser Käse ist bei uns praktisch unmöglich zu bekommen. Daher kommt hier die Mischung aus Feta, Mozzarella und Frischkäse zum Einsatz.

Nährwertangaben (geschätzt)

Serving: 600g | Calories: 900kcal
Hast du es ausprobiert?Lass‘ uns wissen wie es war!

Chatschapuri backen Schritt für Schritt

Manchmal sind bebilderte Anleitungen einfach unschlagbar. Daher hier für dich die wichtigsten Schritte der Herstellung in einer Galerie.

Lecker Käsebrot!

So. Wir haben es geschafft. Unser Käsebrot ist fertig. Und lecker! Da kann man durchaus verstehen, warum Chatschapuri in Georgien so beliebt ist. Deshalb gehören diese Teigschiffchen auch unbedingt in die Liste unserer Lieblingssnacks, die wir in Zukunft wohl noch massiv ausbauen werden. 😉

Probier‘ das Ganze doch selber mal aus – oder lass dich von den Reaktionen auf dieses Werk im GSV überzeugen.

Vielen Dank fürs Reinhauen,

der Hendrik

Produkte aus diesem Artikel bei Amazon*

Bei den mit einem * gekennzeichneten Links handelt es sich um sogenannte Affiliate-Links zu Produkten bei Amazon. Solltest du einem dieser Links folgen und dich für den Kauf des Produkts entscheiden, enthalten wir über das Amazon-Partnerprogramm eine Werbekostenerstattung. Das Produkt selbst wird für dich dadurch nicht teurer, du hilfst uns lediglich, die Kosten für den Betrieb unseres Blogs zu decken. Trotzdem empfehlen wir hier nur Produkte, von denen wir selbst wirklich überzeugt sind.


Liebe für alle! Teile diesen Beitrag:

Fußnoten

Fußnoten
1 OK. Das weiß nicht jeder, aber Wikipedia weiß das. Und deswegen ich jetzt auch. :D

Related Posts

Warum ich unser Brot selber backe

Warum ich unser Brot selber backe

Damals… Erinnerst du dich noch an früher? Da ging man zum Bäcker und kaufte Brot. Oder Brötchen. Und wenn man die frischen Backwaren dann zuhause hatte, roch plötzlich die ganze Wohnung danach. Das war großartig. Früher, da hatten die Bäcker auch noch Brotsorten, die sich […]

Echt französisches Baguette

Echt französisches Baguette

Bald ist wieder Sommer. Das bedeutet, dass für die meisten Normalsterblichen die Grillsaison beginnt. Und was braucht man zum Grillen unbedingt? Klar. Baguette. Baguette ist die Grillbeilage überhaupt und passt sowieso irgendwie immer. Auch, wenn man mal nicht grillt. Vor allem diese Variante, die bei […]



Kommentar verfassen

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.